Aronia Ratgeber

Safran anbauen

Wer schon einmal vor dem Gewürzregal stand und echten Safran kaufen wollte, dem blieb in Anbetracht des saftigen Preises von circa 19,00 Euro pro Gramm sicherlich schnell die Spucke weg. Da stellt sich die Frage, ob es nicht einfacher wäre, sich eine kleine Safranpflanze in die Küche neben den hauseigenen Basilikumstock und die fröhlich vor sich hin wachsende Petersilie zu stellen und das exotische Gewürz einfach selbst zu ernten. Doch so einfach ist das Anbauen von Safran leider nicht. Denn dies ist nicht nur aufwendig, sondern die Krokuspflanze gedeiht auch nur unter bestimmten Bedingungen, weshalb der hohe Arbeitsaufwand und die Komplikationen beim Anbauen von Safran auch den hohen Preis des edlen Gewürzes rechtfertigen.

Beim Anbauen von Safran gibt es mehrere Aspekte zu beachten. Zunächst einmal benötigt die Pflanze ein möglichst beständiges, wärmeres Klima. Ihre Knollen erfrieren nämlich, sobald die Temperatur im Winter unter -18 °Celsius fällt. In ihrer Blütezeit, welche zwischen September und Oktober liegt, benötigt Safran mindestens 15° Celsius, um die volle Pracht seiner violetten, aus sechs aufrecht stehenden Blütenblättern bestehenden Blüten entfalten zu können. Zudem erfordert das erfolgreiche Anbauen von Safran viel Licht für die Pflanze und eine nicht zu trockene Luft. Die Pflanze bevorzugt windgeschützte Plätze mit einem leichten und wasserdurchlässigen Karbonatboden, der niemals zu feucht sein sollte, da die Knolle der Pflanze sonst schnell dazu neigt, zu schimmeln.

Safran anbauen ist nur in wenigen Gebieten erfolgreich möglich

Aufgrund dieser Bedingungen eignet sich besonders der Mittelmeerraum zum Anbauen von Safran, weshalb er dort auch relativ verbreitet ist. Zu den Hauptanbaugebieten zählen im dortigen Bereich die folgenden Gegenden:
Südfrankreich
Marokko
Griechenland
Spanien
Türkei
Italien (Toskana, Sardinien, Abruzzen)
Seit einigen Jahren wird Safran aber nicht nur im Mittelmeerraum in Europa gezüchtet. So ist er beispielsweise auch in Österreich und Mund, einem kleinen Dorf in der Schweiz, anzutreffen. Die dort kultivierten Mengen sind aber vergleichsweise gering. Dies trifft allerdings auch auf die genannten Mittelmeergebiete zu. Denn der Hauptproduzent von Safran ist Westasien. Während in Kaschmir und Afghanistan viel Safran angebaut wird, schafft es aber vor allen Dingen der Iran, allen anderen Anbaugebieten den Spitzenrang abzulaufen. Als Hauptanbaugebiet des edlen Gewürzes liefert der Iran jährlich bis zu 91 % des weltweit verkauften Safrans, was eine Menge von knapp 180 Tonnen bedeutet.

Geringe Ergiebigkeit und anspruchsvolle Erntebedingungen treiben den Preis des edlen Gewürzes in die Höhe

Doch neben den anspruchsvollen Anbaubedingungen ist die knapp 15 Zentimeter große Safranpflanze auch in ihrer Ernte äußerst eigen, was ihren Preis ebenfalls in die Höhe treibt. Das Safrangewürz wird lediglich aus den orange-gelben Stempelfäden der Krokuspflanze gewonnen, wodurch das Gewächs weitaus weniger ergiebig ist als andere Gewürze, für deren Verarbeitung die gesamte Pflanze verwendet werden kann. So ist es auch wenig verwunderlich, dass für die geringe Menge von einem Kilo Safranfäden bereits 150.000-250.000 Blüten benötigt werden. Doch nicht nur die Blüten der Pflanze sind nicht sehr ergiebig, sondern auch die Pflanze selbst vermehrt sich nur schwerlich. Dies geschieht nämlich ausschließlich durch die Teilung ihrer Knollen, weshalb sie auch alle vier Jahre umgepflanzt werden muss.

Neben der geringen Ergiebigkeit treibt vor allen Dingen die aufwendige Ernte den Preis des edlen Gewürzes in die Höhe. So blüht Safran maximal zwei Wochen im Jahr, in denen die gesamte Ernte vollzogen werden muss, während die Pflanze den Rest des Jahres mit Wachsen und Gedeihen verbringt. Nach dem mühsamen Anbauen von Safran gestaltet sich die nun im September-Oktober folgende Ernte nicht weniger mühsam. Alle Blüten werden ausschließlich per Hand geerntet. Zudem ist die Ernte nur in den frühen Morgenstunden möglich, da die Fäden, die direkt am Erntetag entnommen werden, möglichst gut vor massiver Sonneneinstrahlung geschützt werden müssen. Diese werden zudem noch am selben Tag getrocknet und somit verkaufsfertig gemacht. Aus diesem Grund erntet ein Pflücker auch nur maximal 80 Gramm des edlen Gewürzes pro Tag.

Es ist also nicht nur anspruchsvoll, die Pflanze das gesamte Jahr zu hegen und zu pflegen, sondern auch die Ernte des mühsam angebauten Safrans gestaltet sich so aufwendig, dass bereits hinter geringen Mengen des edlen Gewürzes schwere Arbeit steckt, die neben den nur gering vorhandenen Mengen den hohen Preis rechtfertigt und erklären, warum Safran keine Pflanze für Hobbygärtner ist.

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